Holler:
„Ich kann den Auftritt kaum erwarten, guck jeden Tag, ist‘s bald so weit? Liegt der Raureif dann im Garten, weiß ich, es ist an der Zeit“, mit diesen Zeilen – gesungen auf die Melodie von Bad Moon Rising – begrüßten die sieben Männer aus Holler ihr Publikum zu einem Kleinkunstabend unter dem Motto „Lebenslänglich“. Zwei ausverkaufte Abende zugunsten der Büchereiarbeit an neuer Stelle, nämlich der Sport- und Kulturhalle Holler, zeigten, dass sich das Publikum zumindest in lebenslanger Treue übt.
Heimelig eingerichtet hatten es sich die Kleinkünstler in der abgeteilten Halle. Der kardinalrote Vorhang im Hintergrund wurde aus den Restbeständen des ehemaligen Limburger Bischofs nachhaltig wiederverwertet, jedenfalls laut augenzwinkernder Ansage. Vor dieser Kulisse sangen, spielten und rezitierten sie sich in die Herzen der Zuschauer. Ernste Themen wie Klimawechsel, Abrüstung und Probleme mit der Bürokratie oder auch das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader wurden vor allem in der ersten Programmhälfte geboten. Bei der Theaterprobe „Romeo und Julia“ – allerdings in der etwas anderen Vor-Buchfinkenland-Version – hörten die Leute so langsam die Nachtigall trapsen: der Weg in eine etwas spaßhaftere zweite Hälfte ward geebnet! Ehebeleuchtungen beim Restaurantbesuch oder der silbernen Hochzeit ließen tief blicken; beim Liebeslied „E Levve lang“ von den Höhnern schmolzen die Besucher dahin. Die Truppe widerlegte Max Rabes Lied „Ich bin nur gut, wenn keiner guckt“. Trotz genauen Hinsehens und -hörens befand das Publikum die Darbietungen von Dietmar Eisenhuth, Harald Gordetzki, Volker Illenseer, Gottfried Meyer, Joachim Schneider, Karl Wiedenmann und Felix Wilhelmi für sehr gut! Begeistert sang es beim Gutenachtlied „Irene goodnight“ mit und auf die gute Mischung aus ernsten und heiteren Beiträgen Lobeshymnen.
Die Mitarbeiterinnen der Bücherei Holler/Untershausen dankten den Akteuren für einen tollen Abend und 15 Jahre lang währende Unterstützung! Und hoffen natürlich auf das „lebenslängliche Versprechen“…